Alles was du über Hydroponisches Düngen wissen musst!

Hydroponische Dünger bilden die Nährstoffgrundlage für das Wachstum im Wasser. Pflanzen, die nicht in Erde kultiviert werden, haben spezifische Nahrungsbedürfnisse und müssen adäquat versorgt werden, damit die Ernte zum Erfolg wird. Dafür gibt es die hydroponischen Dünger, mit denen du
die Aussaat optimal nähren kannst.

Was ist Hydroponik?

Hydroponik ist ein griechisches Wort. Der Begriff setzt sich aus Hydro für Wasser und Ponos für Arbeit zusammen. Der hydroponische Anbau kultiviert Pflanzen auf Wasserbasis, ganz ohne Erde. Um die Pflanzen mit allem zu versorgen, was sie zum Wachstum benötigen, wird das Gießwassser mit
Nährstoffen angereichert. Hydroponischer Dünger enthält genau die Substanzen, welche diese Art des Anbaus erfordert. So ermöglicht die Kultur in inerten Substraten eine optimale Kontrolle der Nährstoffzufuhr.

Was ist hydroponischer Dünger?

Durch hydroponische Dünger wird das Gießwasser zur Nährstofflösung, welche die Pflanzen mit allem versorgt, was sie brauchen. Ohne spezielle Dünger wäre der hydroponische Anbau gar nicht möglich. Mit der idealen Nährstofflösung kannst du deine Pflanzen sehr gezielt versorgen, schon mit kleinen Veränderungen der Zusammensetzung wirken Sie effizient auf Wachstum und Gesundheit ein.

Es gibt verschiedene Arten von hydroponischen Düngern, die mineralischen Sorten enthalten bereits alle notwendigen Bestandteile in gelöster und für die Pflanzen verfügbarer Form. Bei der Verwendung von mineralischem Hydroponik-Dünger musst du zudem das Wasser weniger häufig
wechseln.

Über hydroponische Dünger gibt es aber noch viel mehr zu wissen. Vor dem Kauf solltest du dich gut informieren.

Welche hydroponischen Dünger gibt es?

Die Auswahl an Hydroponik-Düngern ist mittlerweile unüberschaubar vielfältig geworden. Da fällt es dem Einsteiger mitunter schwer, das richtige Produkt zu finden. Hier die wichtigsten Unterscheidungen, die eine Kaufentscheidung beeinflussen.

Synthetischer oder organischer Dünger?

Synthetische Dünger

Synthetische Dünger enthalten anorganische Nährstoffe wie raffinierte oder salzbasierte Mineralien. Es handelt sich um fertig gemischte Mineraldünger, die speziell für den hydroponischen Anbau konzipiert wurden. Die enthaltenen Nährsalze haben sich im Wasser zu pflanzenverwertbaren Ionen aufgelöst und können direkt von den Wurzeln aufgenommen werden.

  • Einfach und optimal dosierbar
  • Äußerst effizient
  • Schnelles Wachstum durch sofort verfügbare Ionen
  • Geringer Aufwand, Nährlösung muss nur selten erneuert werden
  • Für alle Hydroponik-Systeme geeignet

Organische Dünger

Auch organische Dünger enthalten teilweise mineralische Salze. Hauptbestandteile sind jedoch organische Materialien wie beispielsweise
Seetang, Extrakte aus Pflanzen oder Tierindustrieabfälle. Solche Nährstoffe müssen allerdings mithilfe von Organismen aufbereitet werden, um für die
Pflanzen verfügbar zu sein.

  • Umweltfreundlich aufgrund von natürlichen Bestandteilen
  • Größerer Aufwand, Nährlösung muss öfter gewechselt werden
  • Höherer Wasserverbrauch
  • Langsameres Wachstum
  • Weniger präzise Kontrolle über Nährstoffzufuhr
  • Nicht für jedes Hydroponik-System geeignet

Ein-Komponenten- oder Mehr-Komponenten-Dünger?

Ein-Komponenten-Dünger

Vor allem für das vegetative Wachstum grünblättriger Sorten wie Salat oder Kräuter bestens geeignet. Auch zur Aufzucht von Jungpflanzen reicht der Ein-Komponenten-Dünger völlig aus. Pflanzen mit mehreren Wachstumsphasen haben jedoch in der Blühphase andere Bedürfnisse als in der Fruchtphase.

Wenn man nicht zu einem Mehr-Komponenten-Dünger greifen will, gibt es für jede einzelne Phase spezielle Ein-Komponenten-Dünger, die genau auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt sind.

  • Einfach anzuwenden
  • Spezielle Produkte für jede Wachstumsphase

Mehr-Komponenten-Dünger

Diese Dünger sind für alle Wachstumsphasen geeignet, du brauchst
also nur ein Produkt. Für Pflanzen mit vegetativer Wachstums- und
Blühphase empfiehlt sich ein Zwei-Komponenten-Dünger, kommt eine
Fruchtphase hinzu, verwendet man am besten einen Drei-
Komponenten-Dünger. Bei Ein-Komponenten-Düngern kann es zu
sandigen Ablagerungen kommen, wenn einzelne hoch konzentrierte
Substanzen wie Kalzium, Sulfat oder Phosphat miteinander reagieren.
Sie sind in dieser Form nicht mehr für die Pflanze verfügbar. Weil dies
bei Mehr-Komponenten-Düngern nicht passiert, sind diese länger
haltbar.

  • Für alle Wachstumsphasen geeignet
  • Nährstoffe auf einzelne Lebensphasen abgestimmt
  • Bessere Haltbarkeit, da Mineralien nicht miteinander reagieren

Flüssig- oder Trocken-Dünger?

Flüssig-Dünger

Ein Nährstoffkonzentrat aus in Wasser gelösten Mineralsalzen. Im Grunde ist Flüssig-Dünger nichts anderes als bereits in Wasser aufgelöster Trocken-Dünger. Für Hobbygärtner die einfachste Lösung. Im kommerziellen Bereich kommt diese jedoch wegen der großen Mengen und des höheren Gewichts aufgrund der Transportkosten meist nicht zur Anwendung. Für den Privatgebrauch in Haus und Garten sind Flüssigdünger aber ideal.

  • Einfach zu dosieren
  • Fertig gemischt und einsatzbereit
  • Etwas teurer als Trockendünger

Trocken-Dünger

Nährstoffsalze in Pulverform, die der Gärtner selbst in Wasser auflöst. Im
kommerziellen Bereich geschätzt, da ohne Wasser durch das geringere Gewicht
weniger Transportkosten anfallen. Mit Trockendünger ist eine gezieltere
Nährstoffzufuhr möglich als mit fertig gemischten Flüssigdüngern, da die Lösung
selbst angemischt werden kann.

  • Etwas aufwendiger in der Anwendung als Flüssigdünger
  • Nährstoffzusammensetzung kann selbst gemischt werden
  • Salze lösen sich eventuell nicht optimal auf
  • Günstiger als Flüssigdünger

Geht in der Hydroponik auch Bio?

Es gibt im Hydroponik-Bereich auch kommerzielle Züchter, die sich dem Bio-Anbau verpflichtet fühlen, jedoch existieren keine gesetzlichen Biosiegel. Die Profis verwenden hydroponische Bio-Dünger, dabei handelt es sich biozertifizierte organische Dünger. Um die darin enthaltenen organischen Verbindungen für die Pflanzen verfügbar zu machen, braucht es zusätzlich Mikroorganismen, die sonst in der Erde vorkommen.

Der notwendige Umsetzungsprozess mithilfe von lebenden Organismen gestaltet die Kontrolle der Nährstoffverfügbarkeit und die Steuerung des pH-Wertes komplizierter. Dafür gewinnt der Bioponiker den Vorteil, dass andere pflanzenschädigende Organismen verdrängt werden. Der Nachteil wiederum ist, dass die Mikroorganismen Sauerstoff verbrauchen. Zudem können sie in der
Technik des Hydronik-Systems Verstopfungen verursachen. Insgesamt sind biologische Hydroponik-Dünger weniger für den Hausgebrauch geeignet, sondern gehören in den Profibereich.

Was muss man bei der Verwendung von hydroponischem Dünger beachten?

Vier Tipps zur Verwendung von hydroponischem Dünger:

1. Welcher Dünger eignet sich für den Einstieg?

Hydroponik-Neulinge fahren mit synthetischem Dünger am besten. Denn der ist einfach in der Anwendung und verspricht auch dem Anfänger eine reiche Ernte. Da zum Einstieg meist ohnehin Salate oder Kräuter gezogen werden, ist ein Ein-Komponenten-Dünger zum Sammeln der ersten Erfahrungen völlig ausreichend.

2. Der pH-Wert

Welchen hydroponischen Dünger du auch immer verwendest, der pH-Wert muss unbedingt immer stimmen. Denn der entscheidet darüber, ob deine Pflanzen die Nährstoffe optimal absorbieren können. Jedes einzelne Mineralsalz kann in einem bestimmten pH-Wert-Bereich von den Wurzeln aufgenommen werden. Bevor du also Pflanzen in ein Hydroponik-System einbringst, solltest du unbedingt den pH-Wert checken. Dafür gibt es spezielle Messgeräte,
um den Wert regelmäßig zu prüfen.

3. Nährlösung optimal vorbereiten

Das Wasserreservoir sollte unbedingt sauber sein. Schädlinge oder Erreger dürfen sich hier keinesfalls einnisten. Verwende am besten lauwarmes Wasser und halte dich genau an die vom Hersteller empfohlenen Mengenangaben auf der Düngerverpackung. Wasser und Dünger gut vermischen, sodass eine optimale Nährlösung entsteht. Die Mischung etwa zehn Minuten ruhen lassen und dann den pH-Wert überprüfen.

4. Richtige Lagerung

Eine Faustregel könnte lauten: Lager deinen hydroponischen Dünger wie deine Kartoffeln. An einem kühlen, dunklen und trockenen Ort. Vor allem flüssigen Dünger solltest du vor Lichteinwirkung und Wärme schützen.

Fazit – Hydroponische Dünger lassen Pflanzen gedeihen

Der richtige Dünger ist in der Hydroponik eines der wichtigsten Wachstumskriterien. Denn damit versorgst du deine Pflanzen mit allen Nährstoffen, die diese fürs optimale Gedeihen benötigen. Der Anfänger macht mit fertigen Lösungen in der Regel nichts falsch.

Synthetische Dünger erfüllen beim Einstieg ihren Zweck und versprechen eine reiche erste Ernte. Ein-Komponenten-Lösungen reichen dabei völlig aus.
Wer schon als Hydroponik-Gärtner schon etwas Erfahrung sammeln konnte, kann sich an eigene Mischungen heranwagen. Aber auch fortgeschrittene Hydroponiker sind mit fertigen Flüssigdüngern bestens bedient. Die Mischungen haben sich ja bereits als gute Nährstofflösungen bewährt und sind
denkbar einfach in der Anwendung. Wer selbst mixen will, greift zu Trockendünger und kreiert seine Nährstoffzusammensetzung individuell auf die eigenen Pflanzen abgestimmt. Für jeden häuslichen Hydroponik-Garten steht die ideale Lösung zur Verfügung.

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