Der pH-Wert in der Hydroponik

Was ist der optimale pH-Wert in der Hydroponik?

In der Hydroponik sind pH-Werte zwischen 5,5 und 6,5 für die meisten Pflanzen optimal. Die meisten Nährstoffe sind in diesem pH-Bereich am besten pflanzenverfügbar.

Der optimale pH-Wert ist von der Pflanze abhängig. Beispielsweise benötigt die Blaubeere einen pH-Wert von ca. 4.5 – 5.5. Lavendel oder Minze bevorzugen hingegen pH-Werte von 6.0 bis 7.0. Ein Kürbis ist wiederum mit einem pH-Wert von 5.5 bis 7.5 relativ anspruchslos.

Pflanzen in Hydroponik benötigen andere pH-Werte als Pflanzen in Erde. pH-Werte für Pflanzen in Erde dürfen nicht auf die Hydroponik übertragen werden. In Erde regulieren Mikroorganismen, organisches Material und Wechselwirkungen zwischen Mineralien und Wasser den pH-Wert.

Womit wird der pH-Wert in Hydroponik gemessen?

Der pH-Wert einer Nährlösung wird mittels pH-Meter gemessen.

Die Messung mittels pH-Meter erfolgt elektrochemisch. Das elektrische Potenzial der Glaselektrode ist von der Wasserstoff-Ionen-Konzentration abhängig. Aus der Potenzialdifferenz zur Bezugselektrode entsteht eine Spannung, die (relativ) linear den pH-Wert abbildet. Die Bezugselektrode ist i. d. R. eine Silber-Silberchlorid-Halbzelle.

In regelmäßigen Abständen wird das pH-Meter mit einer Kalibrationslösung kalibriert. Die Kalibrationslösung kann online erworben werden und hat i. d. R. pH-Werte von 4, 7 und 10.

  1. Messe den pH-Wert (ca. 1 h) nach der Düngezugabe.
  2. Prüfe den pH-Wert immer zur selben Uhrzeit.
  3. Die optimale Wassertemperatur zur Messung beträgt 22 – 24 °C.
  4. Lagere die pH-Sonde des pH-Meters feucht – nach Herstellerangaben.
  5. Kalibriere dein pH-Meter regelmäßig mit einer Kalibrationslösung.
  6. Nutze ein hochwertiges pH-Messgerät.
  7. Schütze die Glassonde vor Erschütterungen.

Wie passe ich den pH-Wert in der Hydroponik an?

 Die Messung des pH-Wertes erfolgt in 5 einfachen Schritten.

  1. Messe den pH-Wert
  2. Gebe pH-Down hinzu, wenn der pH-Wert zu hoch ist. Gebe pH-Up hinzu, wenn der pH-Wert zu niedrig ist.
  3. Durchmische die Nährlösung
  4. Warte ca. 10 min (für genauere Messungen; optional)
  5. Messe den pH-Wert erneut und passe ihn ggf. erneut an.

Der pH-Wert einer Nährlösung wird durch Temperatur, Substrat, Nährstoffe, Pflanzen, Regen, Algen und Mikroorganismen beeinflusst.

pH-Wert-Schwankungen deuten auf zu geringe Puffereigenschaften Deiner Nährlösung hin. Stabilisiere den pH-Wert mit einem pH-Puffer. Wenn du pH-Up bzw. pH-Down verwendest, ist der pH-Puffer bereits enthalten. Danach sollten die Schwankungen deutlich geringer sein. Ein Puffer ist eine Mischung aus einer schwachen Säure und ihrer korrespondierenden Base oder eine schwache Base und ihrer korrespondierenden Säure.

Nährstoffe sind meistens leicht sauer. Pflanzen verbrauchen die Nährstoffe und die Nährlösung verliert einen Teil ihrer sauren Wirkung. Der pH-Wert steigt an.

Bei einer hohen Temperatur gast vermehrt CO2 aus der Nährlösung aus. Somit verlässt eine (sehr) leichte Säure die Nährlösung. Der pH-Wert steigt an.

Substrate besitzen eigene pH-Werte. Kommen Substrat und Nährlösung in Kontakt beeinflusst das Substrat den pH-Wert der Nährlösung. Beispielsweise hat Steinwolle einen hohen pH-Wert von ca. 7.5 – 8.5.

Regen wirkt sauer und kann in einem hydroponischen Outdoor-System die Nährlösung ebenfalls beeinflussen.

Algen beeinflussen den pH-Wert, indem Sie tagsüber Kohlendioxid verbrauchen. Am Tag kann somit der pH-Wert ansteigen und in der Nacht wieder absinken – wenn auch geringfügig.

Totes organisches Material wird von Bakterien zersetz. Dabei werden Säuren frei.

In der Hydroponik wird der pH-Wert einer Nährlösung genau angepasst – für optimalen Ertrag!

Der pH-Wert ist eine wichtige Stellschraube im hydroponischen Anbau. Nur wer den pH-Wert beachtet erntet höchste Erträge. Daher solltest Du die wichtigsten Fakten über den pH-Wert in der Hydroponik kennen.

Was ist der pH-Wert?

Der pH-Wert ist ein Maß für die saure oder basische Wirkung einer Lösung.

„pH“ meint pondus Hydrogenii (lat. pondus = Gewicht; hydrogenium = Wasserstoff) – das Gewicht des Wasserstoffes.

Der pH-Wert beschreibt also die Menge der Wasserstoff-Ionen (H3O+) in einer Lösung. Wasserstoff-Ionen sind positiv (+) geladen. Die Gegenspieler der Wasserstoff-Ionen sind die Hydroxid-Ionen (OH). Diese sind negativ (-) geladen.

Das Verhältnis aus Wasserstoff- und Hydroxid-Ionen bestimmt den pH-Wert.

Der pH-Wert wird auf einer Skala von 0 bis 14 dargestellt.

Bei einem pH-Wert kleiner 7 ist die Lösung sauer. Wasserstoff-Ionen (H3O+) sind stärker konzentriert als Hydroxid-Ionen (OH). Bei einem pH-Wert größer 7 ist die Lösung basisch. Wasserstoff-Ionen (H3O+) sind geringer konzentriert als Hydroxid-Ionen (OH). Bei einem pH-Wert gleich 7 ist die Lösung pH-neutral. Wasserstoff- und Hydroxid-Ionen sind gleich stark konzentriert.

Die basische bzw. saure Wirkung nimmt ausgehend von pH 7 zu.

Wie Du bereits weißt, gibt der pH-Wert die Konzentration der Wasserstoff-Ionen (H3O+) an. Diese liegen so zahlreich vor, dass deren Angabe in absoluten Zahlen nicht praktikabel ist.

Daher wird die Anzahl der Wasserstoff-Ionen/Protonen (dekadisch/zehnteilig) logarithmiert. Verändert sich der pH-Wert um eine Einheit, dann hat sich die Konzentration der Wasserstoff-Ionen um das Zehnfache verändert.

Übrigens: Der pH-Wert wird häufig als der negative dekadische Logarithmus der Oxonium-Ionen-Konzentration definiert. Oxonium beschreibt protoniertes Wasser (H3O+).

Warum ist der pH-Wert in der Hydroponik so wichtig?

Der pH-Wert bestimmt über die Verfügbarkeit der Nährstoffe für die Pflanze.

Je nach pH-Wert sind Nährstoffe besser oder schlechter für die Pflanze verfügbar.

In der Hydroponik wird der optimale pH-Wert angestrebt, indem die Nährstoffverfügbarkeit den Nährstoffansprüchen der Pflanze entspricht!

Ist das nicht der Fall, drohen Mangelsymptome und/oder Toxizität. Zum Beispiel entwickeln viele Pflanzen bei einem pH-Wert unter 5 einen Magnesium- und Kalziummangel. Hingegen kann ein pH-Wert über 6.5 zu Eisenmangel führen.

Der Chart zeigt die Verfügbarkeit der meisten Nährstoffe bei unterschiedlichen pH-Werten. Jedoch ist die Nährstoffverfügbarkeit von weiteren Faktoren abhängig. Der Chart ist somit ungenau und dient nur der Veranschaulichung.

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