Microgreens – Nur ein Trend oder ein Beitrag zur gesunden Ernährung?

Natürlich kommt der Trend über den großen Teich zu uns herübergeschwappt. Deshalb auch die englische Bezeichnung ‚Microgreens‘ – man könnte sie am ehesten mit ‚Minigemüse‘ übersetzen. Denn dabei handelt es sich um Leckeres und Gesundes im Kleinformat zum Selbstanbauen. So wird das Wohnzimmer zum Kräuter- und Gemüsegarten. Und das geht ganz einfach.

Superfood von der Fensterbank

Die Keimlinge sind leicht einzupflanzen und können im Nu geerntet werden. Mit Microgreens sät man sich den Vitamin-Powerkick auf die Fensterbank. Und braucht dazu nicht mal den berühmten grünen Daumen. Denn die gesunden Leckereien sind ganz einfach anzubauen.

Jeder kennt die erstaunliche Kresse und weiß, wie unglaublich schnell aus den Samen grüne Pflanzen wachsen. Was bisher nur wenige Wohnzimmergärtner wissen: Das geht auch mit sehr vielen anderen Kräuter- und Gemüsepflanzen. In der Regel können Sie schon nach 7 bis 21 Tagen mit der Ernte beginnen. Als Microgreens für Einsteiger eignen sich besonders pflegeleichte Sorten wie Grünkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Dill, Rettich, Radieschen, Ackerbohnen oder Senf. Je nach Pflanze reicht die geschmackliche Palette von erfrischend, aromatisch, süßlich oder würzig bis scharf.

Wie bei der Kresse entwickelt sich aus der Ansaat innerhalb kürzester Zeit zartes Blattgrün, das etwa in einer Größe von zwei bis acht Zentimetern geerntet wird. Der Geschmack dieser kleinen Pflänzchen ist meist wesentlich intensiver als beim fertig ausgereiften Gemüse. Deshalb kann man sie auch sehr sparsam verwenden. Man gibt die Blättchen in Bowls, streut sie über Salate oder mixt sie unter leckere Smoothies. Auch die Sterneköche haben den Trend längst in ihre Kreationen integriert und garnieren Sandwiches oder Dips mit den lecker-gesunden Keimlingen.

Microgreens sind aber auch hervorragend dafür geeignet, Kindern gesunde Ernährung näher zu bringen. Denn der rasante Wachstumsprozess macht den Kids viel Spaß, zumal das Ergebnis auch noch lecker schmeckt. Es gibt besonders aromatische Sorten, die Kinder gerne mögen. Zarte Blätter, die nach frischen Erbsenschoten schmecken oder nussige Sonnenblumenblättchen überraschen mit ihren intensiv milden Aromen.

Warum sind Microgreens so gesund?

Frisch, frischer – Microgreens. So kann man die Antwort auf den Punkt bringen. In den zarten Blättern steckt die geballte Vitaminkraft des Gemüses. Auf kleinster Fläche konzentriert sich im Mikrogemüse eine extrem hohe Nährstoffdichte. Auch Chlorophyll ist in geballter Form enthalten, davon profitiert beim Verzehr vor allem das menschliche Immunsystem. Microgreens sind grüne
Energie pur und man kann sie guten Gewissens als Superfood bezeichnen.

Oder soll man lieber Powerfood sagen? Immerhin haben Microgreens fünf Mal mehr Nährstoffe als das ausgereifte Gemüse, wie der Agricultural Research Service des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums in einer Studie nachgewiesen hat. Dabei wurden in den USA kommerziell genutzte Microgreens untersucht. In einer Rotkohlsorte wurden beispielsweise 260x mehr Beta-Carotin, 6x mehr Vitamin C und 40x mehr Vitamin E festgestellt als im ausgereiften Rotkohlgemüse.

Eine Forschungsarbeit der amerikanischen Idaho State University beschäftigte sich mit Brokkoli und fand heraus, dass die Microgreens deutlich mehr Mineralstoffe enthielten als das ausgereifte Gemüse. Der Gehalt an Phosphor, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Eisen, Zink und Natrium war in der Untersuchung bei den Microgreens fast doppelt so hoch. Und das bei 200 Mal geringerem Wassereinsatz und ohne die Verwendung von Dünger oder Pestiziden.

Spanische Forscher der Universität Valencia untersuchten die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe. Denn was nützt dem Menschen ein noch so hoher Nährstoffgehalt, wenn sein Organismus nicht darauf zugreifen kann? Die Wissenschaftler stellten in den untersuchten Microgreens nicht nur eine größere
Menge an Mineralstoffen, Vitaminen und Antioxidantien fest als im ausgereiften Gemüse, sondern konstatierten ebenfalls eine höhere Bioverfügbarkeit. Das bedeutet, der Körper kann die wertvollen Stoffe auch besser aufnehmen.

Die gesunden Eigenschaften von Microgreens sind also wissenschaftlich erwiesen. Aber die leckeren Grünpflanzen haben noch weitere Vorteile:

Microgreens sind

  • ballaststoffreich,
  • kalorienarm,
  • umweltfreundlich,
  • nachhaltig,
  • vielfältig und abwechslungsreich,
  • einfach anzubauen,
  • kostengünstig,
  • vielseitig in der Küche anwendbar
  • und platzsparend zu züchten.

 Sind Microgreens Sprossen?

Auf diese Frage gibt es nur ein klares ‚Nein‘ als Antwort. Sprossen und Microgreens unterscheiden sich schon in der Art der Anzucht. Sprossen werden auf reiner Wasserbasis kultiviert, während Microgreens Nährstoffe aus Erde oder Substrat aufnehmen. Im Gegensatz zu den Sprossen benötigt das Mikrogrün auch Licht, um Fotosynthese betreiben zu können.

Es gibt aber natürlich auch Gemeinsamkeiten. Im Grunde genommen handelt es sich um Samen in verschiedenen Entwicklungsstadien. Bei den Microgreens verzehrt man das Blattgrün, während Sprossen gar keine echten Blätter ausbilden. Das Blatt wird oberhalb des Bodens am Stiel abgeschnitten. Sprossen hingegen isst man komplett, inklusive Wurzel und Samenhülse.

Um den Unterschied zu veranschaulichen, kann man sich vorstellen, dass Sprossen Babypflanzen sind, die zu Gemüse ausreifen könnten. Mikrogrün hingegen ist eine erwachsene Blattpflanze, die fix und fertig geerntet wird.

Vorteile der Microgreens gegenüber Sprossen:

  • Nährstoffe aus dem Boden werden aufgenommen.
  • Durch Fotosynthese ist Chlorophyll enthalten.
  • Manche Mikrogrünsorten enthalten ätherische Öle beziehungsweise Bitterstoffe.
  • Im Vergleich zum typischen Sprossengeschmack haben Microgreens ein frisches Aroma.

Die Anzucht von Microgreens

Um die zarten Mikrogrün-Blättchen erfolgreich anzuzüchten, braucht man hochwertiges Substrat, entsprechendes Saatgut, Anzuchtschalen und einen geeigneten Standort mit genügend Licht.

Das Substrat
Microgreens kann man entweder in Erde oder auf Naturmaterialien wie Hanfmatten beziehungsweise Kokosvlies kultivieren. Erde hat den Vorteil, dass bereits alle Nährstoffe vorhanden sind und man nicht düngen muss. Empfehlenswert ist eine hochwertige Bioerde. Einmal verwendetes Substrat kann nicht nochmals für die Anzucht von Microgreens genutzt werden. Denn die Wurzeln des zarten Grüns geben wachstumshemmende Stoffe ab, die Erde
sollte deshalb nach einmaliger Verwendung auf dem Kompost entsorgt werden.

Das Saatgut
Die üblichen Samen aus dem Gartencenter sind grundsätzlich auch zur Anzucht von Microgreens geeignet, allerdings sind spezielle Mikrogrünsamen kostengünstiger. Handelsübliches Saatgut wird häufig aus Haltbarkeitsgründen chemisch behandelt, deshalb ist auf jeden Fall die Verwendung von Bioprodukten zu empfehlen. Auch selbst erzeugtes Saatgut aus dem eigenen Garten können Sie selbstverständlich verwenden. Fertige Saatpads müssen nur noch in die Anzuchtschale gelegt und gewässert werden, sind aber vergleichsweise teuer.

Der Standort
Achten Sie auf eine gleichmäßige Temperatur zwischen 15 und 22 Grad Celsius, je nach Sorte. Die Keimlinge benötigen viel Licht, sollten aber keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Ein luftiger, heller Standort auf der Fensterbank ist ideal. LED-Lampen mit Tageslichtspektrum können mangelnde Helligkeit ausgleichen. Für optimale Luftzirkulation sorgt ein kleines Podest.

Die Anzuchtschalen
Es gibt spezielle Schalen für die Anzucht von Microgreens zu kaufen. Im Prinzip können Sie aber jede Art von Schale verwenden, deren Rand nicht höher als etwa sechs Zentimeter ist. Am wichtigsten sind Löcher im Boden, die das Ablaufen von überschüssigem Wasser gewährleisten. Ansonsten drohen Staunässe und Fäulnis mit der Folge von Schimmelbildung.

Schritt für Schritt zum gesunden Snack

Der Anbau von Microgreens auf der Fensterbank ist denkbar einfach. Nur wenige Schritte sind bis zum Ernteerfolg nötig.

1. Einweichen
Größere Saatkörner sollte man vor dem Einpflanzen über Nacht einweichen. Die Samen quellen dabei sehr stark auf, deshalb benötigen Sie drei Mal so viel Wasservolumen wie Saatgut.

ACHTUNG: Es gibt auch Samen, die nicht eingeweicht werden dürfen, da sie zu
Schleimbildung neigen. Dazu gehören beispielsweise Rucola, Kresse oder Chia.

2. Pflanzen
In der Schale verteilen Sie etwa zwei bis vier Zentimeter hoch die Bio-Anzuchterde. Mit einem speziellen Andrücker können Sie eine ebene Oberfläche erreichen. Darauf wird das Saatgut möglichst gleichmäßig verteilt. Achten Sie darauf, dass die Fläche gut mit Samen bedeckt ist, diese aber nicht übereinander liegen. Die Saat leicht andrücken und mit Wasser besprühen. Bitte nur befeuchten, nicht überschwemmen. Sie können die Schale einfach offen auf die Fensterbank stellen, müssen allerdings regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt
kontrollieren. Die Saat darf keinesfalls austrocknen. Mit einer Frischhaltefolie bedeckt bleibt die Feuchte in der Anzuchtschale länger erhalten und der Keimfortschritt ist trotzdem gut sichtbar.

ACHTUNG: Es gibt auch Dunkelkeimer, die für den optimalen Austrieb mit etwas Erde bedeckt werden müssen.

3. Beobachten
Die Vorfreude soll ja die reinste sein, das gilt besonders beim Kultivieren von Microgreens. Denn sie können täglich den Wachstumsfortschritt beobachten. Achten Sie bei Ihren Kontrollgängen vor allem darauf, dass genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Ansonsten brauchen Sie nur abzuwarten und sich auf die Ernte zu freuen.

4. Ernten
Je nach Sorte können Sie nach 7 bis 21 Tagen mit der Ernte beginnen. Schneiden Sie direkt über dem Boden immer nur so viele Blätter ab, wie Sie gerade benötigen. Denn Microgreens sollten immer sofort frisch verarbeitet werden. Dann schmecken sie am besten und der volle Vitalstoffgehalt ist gewährleistet.

Optimaler Ernteerfolg durch richtige Pflege

Microgreens zu kultivieren ist einfach und mit wenig Aufwand verbunden. Aber ein bisschen Pflege brauchen die zarten Blättchen schon, um optimal gedeihen zu können. Am richtigen Standort ist von vorneherein gewährleistet, dass die Pflänzchen immer genügend Licht und Wärme bekommen. Ansonsten müssen Sie nur auf die Feuchtigkeit achten. Mircrogreens entwickeln sich bei gleichmäßiger Feuchte am besten. Die Keimlinge sollten keinesfalls austrocknen, aber auch nicht zu viel Nässe abbekommen, da sonst Schimmelbildung droht. Anzuchtschalen mit Löchern im Boden können Sie in ein zweites Gefäß stellen und darin wässern.

Oder Sie besprühen die Erde mit einem geeigneten Perfusor. Normalerweise macht man das alle ein bis zwei Tage.

Dos Don´ts
Schalen ohne Podest regelmäßig lüften Bei zu kühlem Standort droht Schimmel
Zimmerwarmes Leitungswasser verwenden Kein abgestandenes Wasser verwenden
Deckel nach Erscheinen des ersten Grüns abnehmen
Keine Rettungsversuche bei Schimmelbefall, Keimlinge sofort entsorgen
Ab einer Größe von etwa 10 cm stärker wässern Nicht mit der Kanne gießen, vorsichtig dosieren

Welche Pflanzen eignen sich zur Anzucht von Microgreens?

1. Kräuterpflanzen

  • Anis
    Wird hauptsächlich als Gewürz in Brot oder Spirituosen verwendet. Heilsam bei Magen- Darm-Beschwerden und als Hustenmittel. Außerdem wird dem Anis eine schleimlösende Wirkung zugeschrieben. Der dezente Lakritzgeschmack von Anis kommt als Mikrogrün besonders aromatisch heraus.

  • Basilikum
    In der italienischen Küche ein äußerst beliebtes Küchengewürz, sowohl im frischen als auch im getrockneten Zustand. Enthält Flavonoide und Linolensäure. Als Heilpflanze gegen Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit eingesetzt. Der aromatisch pfeffrige Geschmack dieses Krauts kommt als Microgreen besonders gut zur Geltung.

  • Dill
    Eine Gewürzpflanze, die auch Gurkenkraut genannt wird. Enthält Kalium, Kalzium und Natrium. Lecker in Salaten, Soßen oder Brotaufstrichen. Als Heilpflanze hat Dill eine verdauungsfördernde, blähungstreibende und krampflösende Wirkung. Als Mikrogrün angebaut, entfaltet die Pflanze ihren typischen Dillgeschmack besonders zart-intensiv.

  • Kerbel
    Das Würzkraut wird gerne in Suppen, Salaten und Soßen verwendet. Es enthält Bitterstoffe, Vitamin C und vor allem Eisen und Magnesium. Als Microgreen hat Kerbel ein leicht süßliches Aroma.

  • Koriander
    Das Blattgrün ist reich an den Vitaminen A, C und K. Als Küchengewürz wird es gerne in Salaten und Kräutersaucen verwendet. Der Heilpflanze werden lindernde Eigenschaften bei Magen- und Darmbeschwerden zugeschrieben. Als Mikrogrün hat Koriander einen charakteristisch säuerlich scharfen Geschmack.

  • Petersilie
    Das Kraut ist für seinen hohen Vitamingehalt bekannt, vor allem Vitamin C ist reichlich enthalten, aber auch die Vitamine A und K sind vertreten. Als Heilpflanze wird Petersilie bei Frauenleiden eingesetzt. In der Küche werden die Blätter vielfältig verwendet, sowohl in kalten Salaten als auch in heißen Soßen. Als Microgreen bringt die Petersilie ihren typisch würzig aromatischen Geschmack besonders intensiv auf den Teller.

  • Zitronenmelisse
    Das beliebte Küchenkraut aromatisiert Salate, Kompotte oder kalte Getränke. Die Blätter enthalten Bitterstoffe, Saponine und viel Vitamin C. Heilsam ist die Zitronenmelisse als beruhigendes und verdauungsförderndes Kraut. Als Mikrogrün steht sie für einen leicht herben, zitronigen Geschmack.

2. Gemüsepflanzen

Als zarte Mikrogrün-Blätter entfalten Gemüsepflanzen ihren typischen Gout ganz besonders aromatisch. Damit kann man Salate würzen oder Smoothies um eine Geschmacksnuance bereichern. Auch für Kräutersaucen eignen sich diese Microgreens hervorragend. In viele knackig-frische Blättchen mag man am liebsten einfach so hineinbeißen. Ein Butterbrot schmeckt mit Mikrogrün-Gemüse bestreut beinahe wie ein Festessen. Und auch Suppen gewinnen durch solche Microgreens an Aroma. Genau die richtige Zutat für die kreative Küche.

Geeignet sind beispielsweise:

  • Blumenkohl
  • Brokkoli
  • Bohnen
  • Erbsen
  • Fenchel
  • Frühlingszwiebeln
  • Karotten
  • Mangold
  • Radieschen
  • Rote Beete
  • Rotkohl
  • Rucola
  • Staudensellerie

3. Sonstige Pflanzen

Nicht nur Kräuter- und Gemüsesamen eignen sich zur Anzucht von Microgreens, auch andere Pflanzenarten können Sie so auf Ihrer Fensterbank kultivieren.

Einige Beispiele:

  • Amaranth
  • Buchweizen
  • Senf
  • Sonnenblume
  • Weizengras

 Die Top 10 der Mikrogrünpflanzen

Obwohl hier nur einige Beispiele aufgeführt sind, haben Sie gesehen, wie breit gefächert die Auswahl an geeigneten Pflanzen ist. Am besten sind schnell wachsende Arten geeignet, da macht die Aufzucht auch am meisten Spaß. Vor allem, wenn Sie die Kultivierung von Microgreens mit Kindern planen, sollten Sie sich für die eiligeren Sorten entscheiden.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Schnittsalate
  • Kresse
  • Brokkoli
  • Bohnen
  • Minze
  • Rauke
  • Rotkohl
  • Radieschen
  • Amaranth
  • Basilikum
  • Dill
  • Fenchel

Wenn Sie sich etwas mehr Zeit nehmen möchten, aber dennoch nicht ewig warten wollen, dann sind Pflanzen wie Erbsen, Sonnenblumen, Rote Beete oder Weizengras gut geeignet.

Hier eine Top 10 Liste der am besten geeigneten Mikrogrünpflanzen ohne Anspruch auf absolute Gültigkeit:

1. Basilikum
Basilikum hat als Gewürz einen sehr charakteristischen, aromatisch pfeffrigen Geschmack, der im Miniformat noch intensiver zur Geltung kommt. Die zarten Mikroblätter können in der Küche überall dort verwendet werden, wo auch die Streuwürze und die herkömmlichen Basilikumblätter eingesetzt werden. Vor allem die Kombination mit frischen Tomatengerichten erfreut sich großer Beliebtheit.

Basilikum ist reich an ätherischen Ölen und Enzymen und enthält viele Vitamine und Mineralstoffe.

2. Weizengras
Weizen-Microgreens schmecken nussig bis leicht süßlich. Die zarten Blätter passen hervorragend ins morgendliche Müsli, aber auch in Salate oder zu Gemüse. Mehl- und Eierspeisen kann man damit ebenfalls verfeinern. Genauso schmackhaft kann das Mikrogrün Säfte und Smoothies aromatisieren.

Weizen enthält sehr wenig Fett, dafür umso mehr Ballaststoffe. Die Vitamine B, C und E sind ebenfalls reichlich vorhanden. Außerdem die Mineralien Eisen, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Zink.

3. Rote Beete
Die rote Knolle hat einen sehr charakteristischen, leicht erdigen Geschmack. Als frisches Minigrün kommt dieses Aroma besonders fein zur Geltung. Die zarten Blätter passen gut zu Salaten, Säften oder Smoothies und dienen als geschmacksintensive Dekoration für viele andere Gerichte.

Der Cocktail aus B-Vitaminen und den Vitaminen A, C und E wird in den Blättern kombiniert mit einem bunten Strauß an Mineralstoffen: Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Schwefel und Zink.

4. Minze
Minze ist als Mikrogrün ein äußerst vielfältiges Minikraut. Mit seinem frischen, leicht schärflichen Aroma verfeinert es alkoholische Cocktails genauso köstlich wie süße Nachspeisen oder orientalische Salate. Der unverwechselbare Minzgeschmack kommt als Microgreen besonders intensiv zur Geltung.

Minze enthält sehr viel Vitamin A und Eisen sowie verschiedene Antioxidantien.

5. Radieschen
Den scharf-würzigen Radieschengeschmack genießt man als Microgreen auf dem Brot, in Salaten und Suppen. Aber auch in Dips oder Frischkäsezubereitungen entfalten die zarten Blätter ihre aromatische Wirkung.

Radieschen-Microgreens sind reich an den Vitaminen A, B, C, E und K. Sie enthalten über doppelt so viel Magnesium wie die rot ausgereiften Radieschen. Außerdem sind Mineralien wie Eisen, Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor und Zink vorhanden.

6. Sonnenblume
Die Samenkörner der leuchtend gelben Sonnenblume bringen ein äußerst schmackhaftes Mikrogrün hervor. Der zarte Nussgeschmack verfeinert Müslis und Desserts oder aromatisiert Suppen und Salate.

Sonnenblumen-Microgreens enthalten einen wahren Vitamincocktail und zahlreiche Mineralstoffe. Außerdem Cholin, Betain, Gerbstoffe, Enzyme und alle essenziellen Aminosäuren. Sowie ungesättigte Fettsäuren wie Lecithin und Linolsäure.

7. Fenchel
Der dezente Anisgeschmack von Fenchel-Microgreens passt besonders gut zu Fischgerichten. Aber auch in Salaten und Nachspeisen macht sich das Aroma hervorragend. Die Anisnote kommt im Mikrogrün weniger intensiv zur Geltung als im ausgereiften Gemüse.

Als Mikrogrün überzeugt Fenchel durch wenig Kalorien und Nährstoffreichtum. Viele Vitamine und Mineralstoffe sind enthalten, außerdem Flavonoide und Kieselerde.

8. Senf
Der scharfe Senfgeschmack kann auch in der Minivariante überzeugen. Verfeinert Wurst- oder Käsebrote oder aromatisiert Salate und Suppen. Schwere Speisen können Sie mit diesen Microgreens leichter verdaulich gestalten. Durch Erwärmen wird der scharfe Geschmack milder.

Diese Mikrogreens enthalten ätherisches Senföl und sind reich an den Vitaminen A, B, C, E und K. Außerdem sind die Mineralien Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium und Zink vorhanden.

9. Karotte
Die leicht süßlichen bis bitteren Möhren-Microgreens schmecken intensiv-aromatisch. Am besten passen die zarten Blätter zu Salaten oder Frischkäse. Aber auch auf dem Butterbrot munden sie köstlich.

Karotten-Mikrogrün ist äußerst gehaltvoll, viele B-Vitamine sind enthalten. Außerdem die Vitamine A, C, D, E und K. Die kleinen Möhrenblätter sind darüber hinaus reich an den Mineralien Eisen, Kalium, Magnesium und Carotin.

10. Kapuzinerkresse
Das charakteristische Aroma der Kapuzinerkresse passt am besten zu Salaten, Soßen und Suppen. Auch zur Herstellung von Kräuteressig kann man die Kresse-Microgreens gut verwenden.

Das vitaminreiche Minikraut enthält die Mineralien Kalium, Kalzium, Eisen, Phosphor und Jod.

Guten Appetit mit Microgreens

Die Minikeimlinge durchlaufen in den Küchen dieser Welt gerade eine imposante Karriere. Wer die Aromawirkung der zarten Blätter einmal entdeckt hat, mag sie beim kreativen Kochen nicht mehr missen. Schon eine kleine Menge Microgreens im Essen zaubert ganz neue Geschmackserlebnisse auf
den Tisch. Auf jeden Fall wirds intensiv.

Vorzugsweise kultivieren Sie das Mikrogrün selbst auf der Fensterbank, denn am besten schmecken die knackigen Blättchen ganz frisch geerntet. Aber nicht nur der Geschmack, auch der Vitalstoffgehalt leidet durch Aufbewahrung, Transport oder Verarbeitung. Und gerade diese Eigenschaften sind ja das Besondere an den Microgreens. Die aromatischen Miniblätter sind in der Küche äußerst vielseitig einsetzbar, ob als Garnitur oder Gewürz.

Hier einige kulinarische Vorschläge für Ihre selbst geernteten Blattvariationen:

  • On Top
    Als Topping auf Salaten, Suppen oder Sandwiches sehen die Miniblätter nicht nur dekorativ aus, sie bereichern die Gerichte auch aromatisch. Auf dem Omelett, der Kartoffelbeilage oder über das Rührei gestreut sind sie ebenso schmackhaft.

  • Beigemischt
    Als Zutat von Salaten, Suppen oder Smoothies verfeinern Microgreens das Aroma intensiver als normale Kräuter- oder Gemüsesorten.

  • Gefüllt
    Pfannkuchen oder Wraps profitieren aromatisch sehr, wenn man ihren Füllungen mikrogrüne Aromen beimischt.

  • Verziert
    Auf Desserts oder Vorspeisen dienen die frischen Blättchen als essbare Deko.

  • Gefärbt
    Grüne Soßen werden durch mikrogrüne Zutaten nicht nur farblich, sondern auch aromatisch bereichert.

  • Kreativ
    Mit Microgreens darf in der Küche auch mal experimentiert werden. Damit kann man beispielsweise eine scharfe Note in die Süßspeise bringen oder fruchtige Aromen mit deftigen Gerichten kombinieren. Es warten ganz neue Geschmackserlebnisse auf kreative Mikrogrünköche.

Fazit – Mikrogreens sind so gesund wie schmackhaft

Microgreens sind wahre Vitaminbomben und Mineralstoffcocktails. Die wertvollen Inhaltsstoffe fördern eine gesunde Ernährung, die obendrein auch noch lecker schmeckt. Und dabei sind die zarten Blätter auch noch so extrem vielseitig. Damit können Sie in der Küche ihre kreative Seite ausleben und ihre Gäste mit neuen Geschmackskombinationen überraschen.

Die Anzucht der Keimlinge ist denkbar einfach und macht viel Spaß, weil das grüne Ergebnis nicht lange auf sich warten lässt. Aus diesem Grund sind Microgreens auch hervorragend dazu geeignet, Kindern aller Altersstufen eine gesunde Ernährung zu vermitteln. Wenn es nach ein paar Tagen schon
sprießt und die Kids ihre knackigen kleinen Blättchen einfach in den Mund stecken können, bleibt der Stolz nicht aus. Und die aromatische Überraschung wird ebenfalls groß sein. Da macht dann auch das gemeinsame Kochen Spaß.

Microgreens sind also auf jeden Fall einen gärtnerischen Versuch wert. Denn ein bisschen Platz auf der Fensterbank ist auch in der kleinsten Wohnung. Und der Anbau von Minigemüse wird bestimmt zur kulinarischen Leidenschaft.

 

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